20. Febr. 2020

Die Fasnet des im Hochschwarzwald gelegenen Bonndorf zählt zu den Highlights der schwäbisch-alemannischen Fasnet und startet wie vielerorts am Schmotzega Dunschdig in die ganz heiße Phase. Hauptfigur ist der Pflumeschlucker (auch Hansele), ein Weißnarr im eigentlichen Sinne. Wenn Pflumeschlucker, Fotzili-Hansili, Narrensome, mit Narrenrat, Stadtmusik und Narrenpolizei zum Latschariplatz springen und das Geschell weit über die Stadt hinaus hallt, dann bebt das Herz jedes Bonndorfer Narren. Einer mündlichen Überlieferung zufolge sollen die Bonndorfer im Mittelalter, als man die ersten Pflaumen in den Schwarzwald gebracht hatte, diese köstliche Frucht samt Stein, Stumpf und Stiel gegessen haben. Obwohl bereits 1765 schriftliche Belege in einem Zunftbuch der Kammacher, Dreher und Schreiner über das Narrenwesen in Bonndorf existieren, begegnet man dem Pflumeschlucker erst zu Beginn dieses Jahrhunderts. Sie zählen zu den Mitbegründern der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte bis auf den heutigen Tag.

Die Fasnachtseröffnung erfolgt am "Schmutzige Dunschdig" durch den Narrenrat. Ausgestattet mit echten Steigbügeln reiten die Narrenräte auf dem Narrrenbaum durch die Stadt. Das ganze Gefährt, von Pferden gezogen, entspricht den Holzabfuhrwagen, wie sie vor hunderten Jahren in Gebrauch waren. Am hinteren Ende steuert der sogenannte Wepfer oder Schwicker den Narrenbaum, der oft 30m lang ist und sicher um die Hausecken und Kurven gelenkt werden muss. An verschiedenen Plätzen der Stadt hält der ganze Zug an und der Narrenvater verkündet die Fasnacht. Vor dem Rathaus auch "Latschariplatz" genannt, steigt der Narrenrat ab um im Rathaus über die Stadt Bonndorf die Regentschaft der Narren zu übernehmen. Vom Balkon des Rathauses verkündet der Narrenvater die fünfte Jahreszeit "die Fasnacht". - Die letzten beiden Fotos entstanden auf der Heimfahrt und zeigen die "Närrische Wäsch" von Geisingen - Fasnetsbändel der ganz besonderen Art - einzigartig in der VSAN.

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