Bang your Head 2013 - Teil 3
11. - 13. Juli 2013Dem "Zollernalbkurier" vom 15. Juli 2013 entstammt der nachfolgende Bericht "Musikalisches Schwermetall" - danke an Max Bäuerle:
Ausgebängt! Die Zeit beim Bang Your Head in Balingen verging wieder einmal wie im Fluge. Ob es am erneut abwechslungsreichen Programm mit Bands aus fast allen Nischen des Rock und Metal lag?
Festivalmacher Horst Franz jedenfalls hatte sich für das Finale in diesem Jahr etwas Besonderes ausgedacht und verabschiedete sich hoch oben vom Aussichtskran aus von den Festivalbesuchern. An den beiden Festivaltagen hatten viele Bands auf der Festivalbühne und in der Volksbankmesse ein musikalisches Feuerwerk gezündet und die Veranstaltung zu einem formidablen Ereignis gemacht. Musikalisch erstreckte sich das Spektrum vom teils bluesgetränkten Hardrock über Gothic Metal bis Thrash- und Death Metal.
Richtig viele Fans zog am Freitagnachmittag unter anderem die dänische Hard'n'Heavy-Combo „Pretty Maids“ vor die Bühne, um ihr Publikum mit auf eine Reise in die „Future World“ zu nehmen oder „Yellow Rain“ über dem Festivalgelände niederprasseln zu lassen. Vor allem bei diesen beiden Klassikern tobte sich die Meute kräftig aus.
Ähnlich melodisch aber etwas härter gingen anschließend „Stratovarius“ aus Finnland zu Werke und zeigten, wie begeisternd hymnenhafter „Melodic Power Metal“ sein kann. Bei aller Schnelligkeit vieler Songs verloren sie nie die famosen Melodien aus den Augen und stellten bei den Soloeinlagen ihre technischen Fähigkeiten unter Beweis. Mit traumhafter Leichtigkeit bewegten sich die fünf Musiker „Against the wind“ und bekämpften auf der Bühne „Dragons“.
Fehlende Lautstärke dürfte bei den finnischen Gruselrockern von „Lordi“ niemand beklagt haben. Die Kostüme und Masken sorgten zusammen mit weiteren Gruselutensilien, den optischen Effekten, kleineren Einlagen und dem Bühnenbild für eine gelungene kleine Horrorshow. Dabei wollen „Lordi“ nicht wie diverse andere Bands bewusst böse sein, sondern würzen ihre Shows mit einer Portion Selbstironie. Bezeichnend hieß es in einem ihrer Songs am Freitag „We are what we want to be“. Beim Song „I'm the best“ trug Sänger Mr Lordi eine Schönheitsköniginnenkrone auf dem Kopf, hatte eine Schärpe umgebunden und einen Pokal in der Hand.
Sogar noch mehr Festivalbesucher wollten sich den Auftritt der britischen Metal-Legende „Saxon“ nicht entgehen lassen. Die alten Heroen präsentierten sich am Freitag erstaunlich frisch und motiviert und setzten natürlich mit ihren Klassikern „Solid ball of rock“, „Wheels of steel“ oder „Crusader“ Akzente. Auch die filigranen Gitarrensoli wussten zu gefallen. Fazit: Saxon können immer noch druckvoll, dynamisch und heavy zu Werke gehen und ihre Fans begeistern. In der gut gefüllten Halle ritten zudem am späten Abend die „Apokalyptischen Reiter“ über die Bühne und sorgten mit ihrer Mischung aus Metal und Folk für Beifall.
Eine der ersten richtig berühmten Bands am Samstag war das Metal-Trio „Rage“ um Sänger und Basser Peavy Wagner. Bei Hits wie „Higher than the sky“ wurde kräftig mitgesungen. Aber die Fans durften sich auch über Songs vom aktuellen Silberling „21“ oder den Titel „Refuge“ aus den 90er-Jahren freuen. Für die anspruchsvollen Gitarrensoli zeichnete Viktor Smolski verantwortlich.
Die Band Thunder schaffte es danach, mit ihrer Mischung aus groovigen Songs und Titeln mit toller Melodie im Refrain, ebenfalls das Publikum für sich zu gewinnen. Einem der selten gewordenen Auftritte der schwedischen Death-Metaller „At The Gates“ durften anschließend die Fans der ganz harten Töne beiwohnen.
Beim Auftritt von „Iced Earth“ war alles möglich: Headbanging, inbrünstiges Mitsingen oder einfach das Miterleben verschiedenster Emotionen. So durchlitt die Band „Burning times“ und brachte die zahlreichen Fans mit ihren tiefgehenden Halbballaden „I died for you“ und „Watching over me“ zum Mitsingen.
Beim Auftritt der Samstags-Headliner „Accept“ war die Stimmung im Publikum fast von Beginn an gut, aber erst bei „Princess of the dawn“ sang fast das ganze Gelände lautstark mit. Als vor „Fast as a shark“ das obligatorische Volksmusik-Intro ausgelassen wurde, sangen einige Fans das berühmte „Heidiheidoheida“ einfach nach dem Song. Spätestens bei der Zugabe „Metal heart“ explodierte die Stimmung dann richtig.
Die Setlist vom Headliner des zweiten Festivaltages "Accept", deren Auftritt gigantisch angekommen war:
- Hung, Drawn and Quartered
- Hellfire
- Restless and Wild
- Losers and Winners
- Stalingrad
- Breaker
- Shadow Soldiers
- Bucket Full of Hate
- Bulletproof
- Pandemic
- Princess of the Dawn
- Up to the Limit
- Fast as a Shark
- Zugabe: Metal Heart, Teutonic Terror, Balls to the Wall.
In der Tat: das BYH 2013 war so gut wie schon lange nicht mehr. Und die Planungen für die 19. Ausgabe vom 10. bis 12. Juli 2014 sind bereits im Gange. Bereits angekündigt sind Axel Rudi Pell mit ihrem 30sten Band-Jubiläum, Steeler und many more - wer das wohl alles sein mag?!??