Wacken 2013 - Teil 1 (Mi. / Do.)
1. bis 3. August 2013Alljährlich am letzten Dienstag im Juli kann man den W:O:A-Zeichen auf der Autobahn folgen, denn da pilgert eine wahre Flut an Fahrzeugen mit dieser markanten Buchstaben-Kombination an der Heckscheibe in Richtung Schleswig Holstein zum traditionellen Wacken Open Air.
Exakt 820 km sind es aus dem Schwabenländle hoch in den Hohen Norden, für die wir gute 7 Stunden Fahrzeit benötigen. Zum Vergleich: zum Bang your Head nach Balingen sind es 11,75 Kilometer - Baustellen Fehlanzeige (auf der Strecke nach Wacken sind's durchschnittlich so um die 40 km mit Spurverengungen bis zu 2,00 Meter).
Und trotzdem "plagen" wir uns zum fünften Mal (Ralf hat ein WOA Vorsprung) zum größten Metal-Open-Air in Europa - einem "Abenteuer" der besonderen Art. Langsam fühlen wir uns fast schon heimisch und treffen auf jede Menge bekannte Gesichter - die alle auf das WOA 2013 fiebern. Ja, wir auch!
Schon vor 5 Uhr in der Frühe sind wir auf dem Presse-Campingplatz und eine Mütze Schlaf täte jetzt echt gut. Aber leider keine Zeit, der Pavillion muss sofort aufgebaut werden. Danach folgen die ersten Erfrischungs-Drinks und schon stecken wir voll im Wacken-Adventure 2013.
Die ersten Kettcar-Bulldozer rücken mit Verpflegung an, auf dem bis zum Horizont reichenden Mega-Camping finden wir unsere Trillfinger Spezies auf dem nicht unbedingt zentral liegenden Field U6, wo gerade Mittagessen angesagt ist. Direkt nebenan haben unsere Wacken-Freunde Rudi & Christine, die wir hier 2008 kennengelernt haben, Cocktail-Gäste zu Besuch.
Praktisch jedes Jahr gibt es Neuerungen auf dem riesigen WOA-Gelände - aber die offizielle Eröffnung am Mittwoch um 20 Uhr im Biergarten durch die Wacken-Firefighters ist Tradition.
Die Nacht war kurz, am Donnerstag nach dem "Mittagessen" ist Sightseeing auf dem Boulevard in Wacken-City angesagt. An 360 Tagen im Jahr ist hier der Hund begraben - über die WOA-Feiertage hingegen geht's hier zu wie in New York am Timesquare!
Menschenmassen rauschen über den Gehweg, lassen sich ihren Proviant vom Edeka zum Camping transportieren, kulinarisch gibt es alles, was das Herz begeht - vor allem Flüssiges. Am Piano treffen wir auf 3 "alte" Bekannnte, die ihre Wacken-Premiere erleben.
Es ist schon nach 15 Uhr, also schnell zurück zur Black Stage, wo um 16 Uhr die Band "Skyline" traditionell den Anfang macht. Ab dem Moment ist das Programm superstraff, denn es treten über 120 Bands an 2 1/2 Tagen auf und es gibt noch jede Menge weiterer Attraktionen.
Ohne einen individuellen Marsch-Plan geht überhaupt nichts, denn in Wacken gibt es die drei großen Bühnen Black Stage, True Metal Stage und Party Stage, die als Hauptbühnen gelten. Dazu aber noch weitere kleine Bühnen, das Wackinger Village - und Crazy People ohne Ende.
Wettertechnisch sieht's 2013 sehr gut aus: regnete es am Mittwochmorgen noch, scheinte am Donnerstag bereits die Sonne und die Vorhersage war hochsommerlich mit nur ganz vereinzelten Regenfällen.
Wacken 2013 ist in vollem Gange - nach "Annihilator" und "Thunder" folgt als nächstes der erste Headliner in Form von Deep Purple auf der Black Stage.
Erstmals scharen sich die Fotografen am Sammelpunkt, um von dort aus in den Fotograben zu kommen. Nur mit Pitpass gibt's einen Zugang. Obligatorisch können bei Konzerten die ersten drei Songs fotografiert werden - in Wacken ist das anders: weil nämlich teilweise über 100 Fotografieren an die Front wollen, gibt's 3 Gruppen, folglich bleibt für jede Gruppe genau ein Song zum knipsen übrig.
Nun aber endlich Deep Purple mit ihrer 90-minütigen Show auf der Black Stage und damit ein echter Megahammer. Hier ihre Setlist:
- Highway Star
- Into the Fire
- Hard Lovin' Man
- Vincent Price
- Strange Kind of Woman
- Contact Lost
- Gitarren Solo (Steve Morse)
- The Well-Dressed Guitar
- Hello to Pay
- Lazy
- Above and Beyond
- No One Came
- Keyboard Solo (Don Airey)
- Perfect Strangers
- Space Truckin'
- Smoke on the Water (mit Uli Jon Roth - Ex-Gitarrist der Scorpions bis 1978)
- Zugabe: Green Onions, Hush, Black Night
Aktuelle Besetzung von Deep Purple: Gesang Ian Gillan (1969-1973, 1984-1989, seit 1992), Gitarre Steve Morse (seit 1994), Bass-Gitarre Roger Clover (1969-1973, seit 1984), Keyboard Don Airey (seit 2002), Schlagzeug Ian Paice (seit der Gründung 1968!!).
Im Anschluss gab's auf der zentralen True Metal Stage nur noch Ramsch äh Rammstein. Kenne die Band selbst überhaupt nicht - aber ihre Feuershow war wie von einem anderen Stern!!!! Dazu noch Heino live - schöner konnte ein Tag in Wacken nicht enden.
Fotografieren durften übrigens bei Rammstein nur eine handvoll Fotografen - deshalb gewähren meine Bilder nur einen Balkonausblick zu der mittleren True Metal Stage.