Ritterspiele Horb 2013

15.06.2013

Die 17. Maximilian-Ritterspiele lockten wieder rund 40 000 Besucher nach Horb. Horb ist der ideale Schauplatz für ein mittelalterliches Spektakel, das europaweit zu den Größten gehört und in seiner Ausrichtung einzigartig ist. Die Maximilian-Ritterspiele, eine Kombination aus Turnieren, Mittelaltermarkt, Lagerleben, Kinderritterspielen und vielfältigen Veranstaltungen – diese Mischung kommt an.

Viele Tausend Besucher bestätigten, dass der Maximilian-Verein mit seinem Konzept richtig liegt, das gemeinsam mit der Agentur MPS umgesetzt wird. Und dieses Jahr war das Wetter richtig super, was sich auch in den Besucherzahlen widerspiegelte.

Im Mittelpunkt stehen die Turniere, die in historischem Kontext zu den Vorgängen rund um den „Horber Vertrag“ stehen. Wie der zustande kam, konnten die Besucher dieses Jahr zwei Mal auf der Marktplatz-Bühne erleben, wo Laienschauspieler die Geschehnisse, die aufgrund großer Unruhen im Herzogtum Württemberg zur Absetzung Herzog Eberhards durch König Maximilian führten, anschaulich vermittelten.

Auch der große Festumzug mit Edelleuten und Hofstaat, Heerlagern und Gefolgschaften, Spielleuten, Tanzgruppen und Gauklern, Rittern, darunter die vom Goldenen Vlies, die Uwejaner und die Foetibus-Ritter aus Füssen, wilde Gesellen, trinkfest und schlagfertig. Sogar ein Scharfrichter mit Gefolge war dabei. Sie und andere hatten ihr Lager am Neckar aufgeschlagen, in dem sie gern Besucher empfingen und einen Einblick gewährten in das Alltagsleben vor rund 500 Jahren. Die „Mehlsäcke“ aus Ravensburg, eine besondere musikalische und optische Attraktion dieses Jahr, setzten einen tollen Umzugs-Schlusspunkt.

Sechs Ritter-Turniere standen insgesamt auf dem Programm: Neben den Eberhard- und Maximilian-Turnieren am Freitagabend ein kostenloses Comedy-Turnier und am Samstag ein Nachturnier mit Feuershow. Das Horse-Stunt-Team „Haraldos“ begeisterte wieder mit einer tollen Show. Es gab gute und böse Ritter und das Publikum hatte schnell seine Sympathien verteilt, wenn auch die holden Maiden aus dem Publikum zunächst nur zögerlich auf den Sandplatz kamen, um ihrem Favoriten ein Band um die Lanze zu binden.

In der ganzen Stadt bot sich ein buntes Bild. Unzählige Mittelalter-Freaks in teils außergewöhnlichen Gewändern, Familien mit Kindern, junge und ältere Leute bevölkerten die historische Innenstadt, stiegen die Stäpfele hoch zum Marktplatz, wo der Mittelaltermarkt seine Fortsetzung fand und auf der Bühne wie auf dem Flößerwasen ein abwechslungsreiches Programm geboten war.

Schwertkämpfer, Spielleute und Gaukler waren vielerorts anzutreffen, man begegnete Wandermönchen und Edelleuten, aber auch Bettlern und finsteren Gestalten. Gern wurde den Handwerkern über die Schulter geschaut, um zu erfahren, wie früher hergestellt wurde, was man zum täglichen Leben und zum ritterlichen Kampf brauchte. Das gab es auf dem Markt an rund 200 Ständen für kleine und große Mittelalter- und Ritter-Fans zu kaufen: von der Ausrüstung über Kleidung und Schmuck bis hin zu Seifen und Kräutern.

Ein reiches Angebot an besonderen Tränken, darunter natürlich Met und Ritterbier, und an kulinarischen Schlemmereien, süß oder deftig – es mangelte an nichts. Wem der Trubel rund um Flößerwasen und Marktplatz zu viel wurde, konnte sich in die etwas ruhigeren Bereiche zurückziehen. Etwa in die Neckarstraße, die dieses Jahr zur „Handwerkermeile“ wurde und viele Schaulustige anzog – man hatte den Eindruck, so viele Leute waren es noch nie.

Obiger Text entstammt dem Artikel in der Neckar-Chronik vom 17.6.13, geschrieben von Frau Rita Ott. Danke!