19. Jahrhundert

Aubenga im Wandel der Zeit - dieser schleichende Prozess wird einem dann erst so richtig bewusst, wenn man in alten Foto-Alben blättert. Genau 20 Jahre sind's nun her, als die Vorbereitungen für das Owinger Heimatbuch anliefen. Und damals haben wir wirklich jede alte Schachtel (gemeint sind natürlich die verbreiteten Foto-Aufbewahrungs-Kartons) im Flecken aufgesucht und nach markanten Bildern durchstöbert. Los geht's mit einem Bild aus dem Generalanzeiger von 1890, wo u.a. ein "improvisiertes Officiers-Kasino für die Sedanfeier in Owingen" im "Engel" abgebildet ist. Auf der kirchlichen Gedenktafel "Gott segne unser Heim" von 1900 ist die Alte Kirche mit Pfarrer Fecht dargestellt, der von 1888 bis 1905 Pfarrer in Owingen war. Auf dem letzten Bild in der ersten Reihe präsentieren sich mehrere Personen auf einer der beiden 1905 fertig gestellten Eyachbrücken (Text-Fortsetzung unten).

Bedingt durch ein später geändertes Homepage-Outfit, werden die Bilder etwas anders dargestellt als wie das bei der Erstgestaltung i der Fall war. Deshalb bitte beim Suchen von Personen oder Daten beachten, dass jeweils 3 Bilder einer Reihe entsprechen:

  • Reihe 01: Martin Stifel ("Maurer-Mate", 76 +1987) und seiner Frau Agathe (72 +1986), bei denen ich schon als kleines Kind regelmäßig zu Besuch war. Amanda Braun mit dem Kopftuch (89 +2000) - und danach Antonie Beck (81 +1996), Anna Beck (92 +1999) und Anna Kilb (92 +1996) auf der Gartenmauer.
  • Reihe 02: Der "Adler" war wohl das älteste Gasthaus in Owingen, wird doch auch bei dem Streit um die freie Pürsch 1699 (Fuchstfeiteg) von einer Einkehr im Adler berichtet. Bis 1972 haben ihn Fidel und Regina Huber betrieben. Bis ca. 1936 wurde dort sogar Bier in der eigenen Brauerei hergestellt. Der sog. Wolkenkratzer von Fabian Stifel stand in der Eyachstraße 15 (Straßenwärter-Haus) und erinnerte in der damaligen Zeit wirklich daran.
  • Reihe 03: Das Haus von Baptist Henne im Heimgarten 11 brannte 1928 ab (erstes Bild, dritte Reihe). Typisch waren Kuhgespanne wie dieses in der Hofstraße 4 um 1910. Am Platz des heutigen Bossenmaier-Hauses in der Rathausstraße 14 soll früher die Zehntscheuer gestanden haben (1914), frisch gepflanzt die Linde.
  • Reihe 04: Gebäude Rathausstraße 4 um 1910. Das Gebäude Rathausstraße 5 mit den zu der Zeit markanten, riesigen Holzstapeln. Die Weiler Kirche mit der neuen Welschen Haube (nach 1914).
  • Reihe 05: Die "Wirtschaft zum Brauhaus" (Danner) um 1914, betrieben wurde sie zuletzt von Hans & Euge Schmocker bis 1968. Sinz- bzw. Stifel-Mühle um 1914, beide 1850 erbaut und bis 1956 im Einsatz.
  • Reihe 06: Die 1911 gegründete Trikotwaren-Fabrik Behr in der Hauptstrasse 100. Das im Auftrag von Pfarrer Fecht 1903/04 gebaute "Josef-Anton-Haus" (heutiger Kindergarten). Hauptstraße 36 mit Schlachthaus um 1915 (Metzger-Hannes), bis 1989 Lebensmittel-Laden.
  • Reihe 07: Das 1876/77 für 45.000 Reichsmark erbaute Schulhaus. Gebäude Königstraße 6 (Bürgermeister Rudolf Kurz) sowie der Laden von Joh. Nepomuk Volm 1925 in der Rathausstraße 2 ("Laden-Heiner" bis '73).
  • Reihe 08: Das 1926 erbaute Straßenwärter-Haus in der Eyachstr. 15. Der von Friedrich Stifel sen. von 1919 bis 1928 betriebene Laden in der Hauptstraße (heute Bäckerei Eger). Gebäude Alte-Kirch-Str. 10 (Marie Weißhaar).
  • Reihe 09: Winterstimmung am "Schmitte-Buckel" nahe der Werkstatt vom "Schmied-Peter" um 1927. Das Geburtshaus von Pfarrer Volm in der Neue Straße um 1927. Geb. Eyachstraße 5 (heute Benker) von der Rückseite (1926) mit Kuhgespann.
  • Reihe 10: Im Unterdorf um 1930 (Hofstr./Eyachstraße). Gebäude Hauptstraße 67 um 1930, einst Gasthaus "Rad", später Metzgerei. Konsum in der Hofstr. 3 ('30)
  • Reihe 11: Typische Kandeln Ecke Hauptstr./Eyachstr. um 1935. "Hofer-Haus" im Gässle, abgebrannt 1974. Laden von Urban Sinz um 1935 in der Königstraße 1.
  • Reihe 12: Das 1776 erbaute Pfarrhaus in der damaligen "Schmalzgasse" um 1935. Rechts die Pfarrhaus-Scheuer, links die einst typischen Fachwerk-Gebäude. Ausblick von der Eyachbrücke zum Haus des "Brucken-Resle" (um 1950). Diese Brücke wurde 1959 im Rahmen der Eyachregulierung gesprengt.
  • Reihe 13: Bereits um 1800 existierte das Gasthaus "Linde", die Fotografie stammt aus der Zeit um 1950. Enten-Gewatschel 1951 in der Fischerstraße. Das Gasthaus "Engel" gab's vermutlich schon vor 1800, der Saal wurde 1906 angebaut. Hier und im "Adler" fanden die früher öffentlichen Hochzeitsfeiern statt (um 1955).
  • Reihe 14: Das "Zinken-Viertel" zwischen Hauptstraße und Königstraße, Bildmitte vorne das frühere Gasthaus "Bürgerstüble" sowie rechts daneben die ehemalige Post. Das historische Gebäude "Arche" um 1960, infolge Blitzschlags 1963 abgebrannt. Das Backhaus am heutigen Latschare-Platz, abgerissen 1965.
  • Reihe 15: Die Inschrift am 1843 erbauten Backhaus - zur Kirbezeit spaßhalber umgetauft "In Glück und Nöten gibt Gott uns Beeten). Gebäude Eyachstraße 3 um 1960, 1970 abgerissen (heute Bauern-Führer Gregor Volm). Vor 1900 befand sich im sog. "Schwäzles-Haus" das Gasthaus "Paradies" (Foto um 1960, abgerissen 1983).
  • Reihe 16: Über mehrere Jahrunderte hinweg wurden in der Ziegelhütte (Ziegelgasse 2) bis 1890 Dachziegel gebrannt (Foto um 1963). Das "Danner-Viertel" zwischen Hauptstraße und Fischerstraße um 1964. Im sog. Palais wurde bis 1907 eine eigene Bierbrauerei betrieben, eigens für berittene Gäste wurde ein Gaststall zur Verfügung gestellt (1965 abgerissen).
  • Reihe 17: Vom Buchbrunnen mit Wasser gespeist wurde das Waschaus (abgerissen 1965). Das 1739 erbaute Owinger Rathaus, das Fachwerk wurde 1982 freigelegt. Wie ein Fels in der Brand steht der älteste Owinger Zeitzeuge aus dem 15. Jahrhundert,das Geb. Eyachstraße 13 (einst Martha Kurz - jetzt Familie Beck/Grosselfingen). Hingegen sind die Tage des Straßenwärter-Hauses in der Eyachstr. 15 gezählt (2003).