27. Febr. 2017

Am Fasnachts-Montag und Fasnachts-Dienstag trifft man im italienischen Bagolino, südwestlich vom Garda-See und in der Lombardei gelegen, auf einen exklusiven und sehr persönlichen Karneval, der auf eine über 500-jährige Tradition zurück geht. Im Mittelpunkt dieses Carnevale stehen die mit einer weißen Maske und roten Filzhüten charakteristischen Tänzer (Ballerini), die von einer Geiger-Gruppe begleitet werden und die in den malerischen Gassen der 4000 Einwohner großen Gemeinde ihren sog. Bagoss-Karneval auf ursprünglichste Art und Weise begeisternd präsentieren.

Der Tag beginnt frühmorgens um 6.30 Uhr in der Kirche San Giorgio mit einer feierlichen Messe, wobei die Hälfte der Sitzplätze für die zahlreichen Ballerini reserviert ist. Einen ganz toller Anblick bilden die Seitenaltäre mit den dort abgelegten roten Filzhüten, die mit Goldschmuck ringsum wunderschön dekoriert sind. Bei diesem Schmuck handelt es sich hauptsächlich um Leihgaben von Freunden, die sich damit einen Auftritt der Ballerinis vor ihrem Heim "kaufen". Diese Hüte werden alljährlich wochenlang vor dem Karneval individuell mit diesen Schätzen benäht. Direkt im Anschluss an den Kirchgang sind die Ballerini mit den Geigern den ganzen Tag in den Gassen von Bagolino unterwegs und genießen ihren ganz eigentümlichen Carnevale.