4. Juni 2015

Jedes Jahr an Fronleichnam ist die Schwarzwald-Baar-Gemeinde Hüfingen Schauplatz eines einzigartigen, volkstümlich-religiösen Brauches - das Legen der Fronleichnams-Blumenteppiche. Diese Tradition reicht in der 7.500 Einwohner zählenden Stadt nahe Donaueschingen recht weit zurück: An Fronleichnam 1842 wurde in Hüfingen erstmals ein Blumenteppich gelegt. Der Bildhauer Franz Xaver Reich war im Jahr zuvor auf einer Studienreise in Italien und sah in Portici und Resina bei Neapel Prozessionswege mit farbenprächtigen Blumenteppichen. Als er in seine Heimat zurückkam, fertigte er vor seinem Haus ebenfalls einen Teppich aus Blumen. In den folgenden Jahren beteiligten sich auch die Nachbarn, bis allmählich der ganze Prozessionsweg belegt war. 1906 wurde in der Zeitung erstmals über den Hüfinger Brauch berichtet. - Das Auslegen des Blumenteppichs beginnt an Fronleichnam morgens um 4 Uhr. An jedem Teilstück sind etwa 10 bis 15 Personen beschäftigt. Der Teppich ist 1,80 m breit und ca. 500 Meter lang (insgesamt etwa 750 qm). Für jeden Quadratmeter Blumenteppich ist ein voller Spankorb mit gezupften Blumen erforderlich. Natürlich werden nur Wiesenblumen verwendet.

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